Zitate aus der Weltliteratur über Musik, die mich inspiriert habe

„Musik: Atem der Statuen. Vielleicht! Stille der Bilder. Du Sprache, wo Sprachen enden. Du Zeit, die senkrecht steht auf der Richtung vergehender Herzen. Du Fremde: Musik. Du uns entwachsener Herzraum.“ (Rainer Maria Rilke)

 

„Nichts kann die Seele tiefer bewegen als ein einfaches Lied, ein Stück wahrhaft inspirierter Musik oder auch die Schwingung eines einfachen reinen Tones. Musik ist der unmittelbarste Ausdruck des inneren Lebens in unserer Seele.“ (H.E. Benedikt)

 

„Dass überhaupt Musik in der Welt ist, dass ein Mensch zuzeiten bis ins Herz von Tönen bewegt und von Harmonien durchflutet werden kann, das hat für mich immer einen tiefen Trost und eine Rechtfertigung allen Lebens bedeutet.“ (Hermann Hesse)

 

„Aber erst muss das Herz brennen vor Begeisterung und Liebe, bevor einem Gnade wird, das Göttliche zu schauen, die Melodie der Schöpfung zu hören.“ (Hans Kayser)

 

„Wenn du Sinn und Ton auslöschst, was hörst du dann?“ (Zen-Koan)

 

„Wer das Geheimnis der Töne kennt, kennt das Mysterium des ganzen Weltalls“

(Hazrat Inyat Khan)

 

„Alle Instrumente sind wie Hundegebell gegen den göttlichen Schall, der aufgeht von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Jakob Böhme)

 

„Die Sterne lauter ganze Noten. Der Himmel die Partitur, der Mensch das Instrument.“ (Christian Morgenstern)

 

„Wenn eine Violinsaite gestrichen wird, so klingen die Saiten einer danebenliegenden unberührten Geige mit. Wie, wenn ein ähnliches Nachbeben unserer Nerven Ursache an der so großen Wirkung der Musik wäre?“ (Franz Grillparzer)

 

„Da bat Gott seine Engel, Musik zu spielen, Und als die Engel spielten, geriet die Seele in Ekstase. Sie sehnte sich danach, die Musik klarer und reiner zu hören, und das konnte sie nur, wenn sie Ohren hatte. So betrat sie den Körper.“ (Persische Schöpfungslegende)

 

„Euer Körper ist die Harfe eurer Seele, und es ist an euch, süße Musik aus ihm zu locken...“ (Khalil Gibran)

 

„Durch alle Töne tönet / im bunten Erdentraum / ein leiser Ton, gezogen / für den, der heimlich lauscht.“ (Robert Schumann)

 

„Das Leben ohne Musik ist einfach ein Irrtum, eine Strapaze, ein Exil.“ (Friedrich Nietzsche)

 

„Blüte und Untergang, Würdigkeit und Unwürdigkeit, edle und gemeine Gesinnung, alles drückt sich in der Musik aus und lässt sich nicht verbergen. Darum heißt es: Tief ist der Einblick, den die Musik gewährt.“ (Frühling und Herbst des Lü Bu We)

 

„Solange ich innerlich im Herzen das noch nicht erreicht, kann ich ihm äußerlich auf dem Instrument noch keine Ausdruck geben: darum wage ich nicht, die Hand zu regen und die Saiten zu rühren.“ (Liä Tsi)

 

„Alle Musik wird geboren im Herzen des Menschen. Was das Herz bewegt, das strömt in Tönen aus; und was als Ton draußen erklingt, das beeinflusst wieder das Herz drinnen.“ (Frühling und Herbst des Lü Bu We)

 

„Musik ist Freude: Die Musik, die „heitere Kunst“, Yuo, und die Freude, Lo, werden im Chinesischen durch dasselbe Zeichen dargestellt.“ (Richard Wilhelm)

 

„Immer haben doch die meisten der großen Musiker gewusst oder geahnt, dass ihrer Kunst ein metaphysisches Element innewohnt, dass Musik weniger Spiegelbild des Bestehenden als utopisch-visionärer Gegenentwurf ist: Widerspiegelung kosmischer Klangordnungen. Leonard Bernstein meinte, dass die Menschheit zu retten sei, wenn es gelänge, Beethoven richtig zu hören, dass Haydns Oratorium „Die Schöpfung“, richtig gehört, einen Beitrag zum Erhalt der bedrohten Schöpfung darstellen könne.“ (Jochen Kirchhoff)

 

„Wer Musik macht, erzeugt sie nicht, sondern öffnet nur mehr oder minder die Tür, durch welche wir die immerwährende Ur-Musik hören.“ (Franz von Baader)

 

„...und das Ding wird im Kopfe wahrlich fast fertig, wenn es auch lang ist, so dass ich’s hernach mit einem Blick, gleichsam wie ein schönes Bild oder einen hübschen Menschen, im Geiste übersehe, und es auch gar nicht nacheinander, wie es hernach kommen muss, in der Einbildung höre, sondern wie gleich alles zusammen. Das ist nun ein Schmaus. Alles das Finden und Machen geht in mir nur, wie in einem schönstarken Traume vor: aber das Überhören, so alles zusammen, ist doch das Beste.“ (Mozart)

 

„Und es geschah, dass Iluvatar die Ainur alle zusammenrief und sie eine gewaltige Melodie lehrte, die größere und herrlichere Dinge auftat, als er ihnen je gezeigt hatte. Da begannen die Stimmen der Ainur zu erschallen und ein Klang stieg auf von endlos ineinander spielenden Melodien, harmonisch verwoben, und verlor sich in den Höhen und Tiefen jenseits allen Gehörs, und die Räume quollen über und die Musik und ihr Echo hallten hinaus in die Leere, und sie war nicht mehr leer. Nie wieder haben die Ainur seither eine Musik gleich dieser gespielt, doch heißt es, eine noch schönere solle nach dem Ende aller Tage erklingen...“ (J.R.R. Tolkien)

 

„Überall unter den Menschen lebt eine starke Sehnsucht nach Musik. Es ist die metaphysische Sehnsucht nach dem Wunder, dem Glauben, der Erlösung. – Musik ist Religion des Herzens.“ (Walther Dahms)

 

„Das ist ja das Geheimnis der Musik, dass sie nur unsere Seele fordert, die aber ganz. Sie fordert nicht Intelligenz und Bildung, sie stellt über alle Wissenschaften und Sprachen hinweg in vieldeutigen, aber im letzten Sinne immer selbstverständlichen Gestaltungen stets nur die Seele des Menschen dar.“ (Hermann Hesse)

 

„Ein Haus bei Nacht durch Strauch und Baum / ein Fenster leise schimmern ließ / und dort im unsichtbaren Raum / ein Flötenspieler stand und blies.

Es war ein Lied so altbekannt / es floss so gütig in die Nacht / Als wäre Heimat jedes Land / Als wäre jeder Weg vollbracht.

Es war der Welt geheimer Sinn / in seinem Atem offenbart / und willig gab das Herz sich hin / und alle Zeit ward Gegenwart.“ (Hermann Hesse)

 

 

„Schläft ein Lied in allen Dingen / die da träumen fort und fort / und die Welt hebt an zu singen /

triffst du nur das Zauberwort.“ (Joseph von Eichendorff)

 

„Anfangs war es wie ein Rauschen. Aber dann wurde das Brausen mächtiger. Und Momo vernahm, dass dieses Tosen aus unzähligen Klängen bestand, die sich untereinander ständig neu ordneten, sich wandelten und immerfort andere Harmonien bildeten. Es war Musik und war doch zugleich etwas ganz anderes. Plötzlich erkannte Momo sie wieder: Es war die Musik, die sie manchmal leise und wie von fern gehört hatte, wenn sie unter dem funkelnden Sternenhimmel der Stille lauschte. Und auf einmal begriff Momo, dass alle diese Musik wie Worte an sie gerichtet waren! Die ganze Welt bis hinaus zu den fernsten Sternen war ihr zugewandt wie ein einziges, unausdenkbar großes Gesicht, das sie anblickte und zu ihr redete!“ (Michael Ende)

 

„Weil Gott die Welt durch den Klang schuf, deshalb weist alle Musik zurück auf Gott. Deshalb ist alle Musik – zuerst einmal – ein Lob Gottes. Dieser Gedanke durchzieht die Musikvorstellungen fast aller Völker der Erde. Die altindische Mythologie sagt, dass „der Wagen der Sonne eine Deichsel hätte, die nur aus Lobgesängen besteht“. Und im Rig-Veda des alten Indiens vereinen sich die Ur-Rhythmen und die Ur-Klänge zu einem rauschenden Lobgesang, der die Schöpfung zum Wachsen und Gedeihen ermutigte.“ (Joachim-Ernst Berendt)

 

„Nun will ich nichts tun als lauschen.

Um aufzufangen in diesen Gesang,

was ich höre...

Die Musik wirbelt mich weiter

als Uranus fliegt,

sie keltert solche Gluten aus mir,

ich wusste nicht, dass ich sie hatte,

sie trägt mich wie die See...

Endlich wieder empor gelassen,

das Rätsel der Rätsel zu fühlen,

das wir Sein nennen...“ (Walt Whitman)

 

„Die Musik zwingt mich, mich selbst, meine wahre Lage zu vergessen; sie bringt mich in eine andere, freundlichere Lage; unter Einwirkung der Musik scheint es mir, als fühle ich etwas, was ich nicht fühle, als verstünde ich, was ich nicht verstehe, und als könnte ich, was ich nicht kann.“ (Leo N. Tolstoi)

 

Offene

Weite des Herzens

Stille

Mutter aller Musik

webt fließend ihr Lied

in dein Leben...

(Matthias Busch)

 

„Die Musik schließt dem Menschen ein unbekanntes Reich auf, eine Welt, die nichts gemein hat mit der äußeren Sinneswelt, die ihn umgibt und in der er alle bestimmten Gefühle zurücklässt, um sich einer unaussprechlichen Sehnsucht hinzugeben.“ (E.T.A. Hoffmann)

 

 

 

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